Statistik erwartete Westbesucher – DDR (Ostern 1977)
4. April 1977
Information Nr. 209/77 über den Umfang der zu erwartenden Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR in der Zeit vom Donnerstag, dem 7.4.1977, bis zum Montag, dem 11.4.1977 (Osterzeitraum)
Auf der Grundlage der Erfahrungswerte aus den Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR im Osterzeitraum 1975 und 1976 sowie unter Berücksichtigung der allgemeinen Entwicklungstendenz der Einreisen im Jahre 1977 ist damit zu rechnen, dass in der Zeit vom 7.4.1977 bis 11.4.1977 insgesamt ca. 285 000–310 000 Personen (80 000–90 000 Pkw) (Einreisen im gleichen Zeitraum des Vorjahres: 313 078 Personen mit 91 271 Pkw) aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR einreisen werden, davon
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ca. 85 000–95 000 Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (ca. 18 000–21 000 Pkw),
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ca. 177 000–190 000 Bürger der BRD (ca. 58 000–65 000 Pkw),
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ca. 23 000–25 000 Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten (ca. 4 000 Pkw).
Die Einreisen werden sich wie folgt auf die einzelnen Tage in der Zeit vom 7.4.1977 bis 11.4.1977 verteilen:
[Datum] | Gesamt-Personen (Pkw) | davon Personen aus Westberlin | davon Personen aus BRD | davon Personen anderer nichtsoz. Staaten |
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Donnerstag, 7.4.1977 | ca. 75 000–80 000 | 9 500 | 64 000 | 4 000 |
Freitag, 8.4.1977 | ca. 100 000–110 000 | 30 000 | 70 000 | 5 000 |
Sonnabend, 9.4.1977 | ca. 45 000–50 000 | 21 000 | 21 000 | 5 500 |
Sonntag, 10.4.1977 | ca. 43 000–46 000 | 22 000 | 17 000 | 5 500 |
Montag, 11.4.1977 | ca. 22 000–24 000 | 8 500 | 11 500 | 3 000 |
Von der Gesamtzahl der zu erwartenden ca. 285 000–310 000 Einreisen (80 000–90 000 Pkw) aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin werden ca. 118 000–136 000 Personen mit ca. 24 500–30 500 Pkw in die Hauptstadt der DDR, Berlin, einreisen, davon
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ca. 50 000–55 000 Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (ca. 9 000–12 000 Pkw),
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ca. 55 000–65 000 Bürger der BRD (ca. 13 000–16 000 Pkw)
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ca. 13 000–16 000 Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten (ca. 2 500 Pkw).
(Die Aufschlüsselung der Einreisen in die Hauptstadt der DDR, Berlin, auf die einzelnen Tage ist aus der Anlage ersichtlich.)
Bei der Erarbeitung der Prognose über die zu erwartenden Einreisen von Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin wurde wie bisher berücksichtigt, dass auch die mit dem Ziel der Weiterreise in die Bezirke der DDR erfolgenden Einreisen zunächst die Hauptstadt der DDR (Durchreise und möglicher Aufenthalt) belasten können.
Ca. 9 000 Bürger der BRD (ca. 3 000 Pkw) werden während der Zeit vom 7.4.1977 bis 11.4.1977 zu einem Tagesaufenthalt in grenznahe Gebiete der DDR einreisen.
Darüber hinaus wird erwartet, dass im genannten Zeitraum ca. 70 000 Bürger der VR Polen und ca. 16 000 Bürger der ČSSR die DDR besuchen werden.
An allen Grenzübergangsstellen der DDR wurden entsprechende Maßnahmen getroffen, um die zu erwartenden starken Reiseströme in der Ein- und Wiederausreise weitgehend zügig und reibungslos abzufertigen. Dennoch muss trotz maximalen Kräfteeinsatzes der Pass- und Zollkontrollorgane erneut damit gerechnet werden, dass an den Schwerpunkttagen der Einreise,
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Donnerstag, den 7.4.1977,
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Freitag, den 8.4.1977
sowie dem Schwerpunkttag in der Wiederausreise,
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Montag, den 11.4.1977,
vor allem an der Grenzübergangsstelle Wartha bestimmte Wartezeiten und zeitweilige Staubildungen auftreten können, da es an dieser Grenzübergangsstelle aufgrund deren Kapazität und räumlichen Beschaffenheit nicht möglich ist, das absehbare starke Verkehrsaufkommen jederzeit ohne Verzögerung zu bewältigen. Unter diesen Bedingungen können sich insbesondere die bei verstärktem Wechselverkehr (Ein- bzw. Wiederausreise) auftretenden Wartezeiten von ca. 15 Minuten zeitweilig verlängern.
Es muss des Weiteren – auch aufgrund der bisherigen Erfahrungen – damit gerechnet werden, dass durch eine ungenügende Verkehrslenkung der zuständigen Behörden der BRD bzw. in Westberlin negative Auswirkungen auf die zügige und reibungslose Abfertigung an den Grenzübergangsstellen der DDR eintreten können.
Im Zusammenhang mit der Grunderneuerung der Autobahn Berliner Ring–Marienborn sind im Interesse einer weitgehend zügigen Abwicklung der zu erwartenden starken Reiseströme für die Zeit vom 6.4.1977, 13.00 Uhr, bis 13.4.1977, 6.00 Uhr, umfangreiche verkehrsregulierende Maßnahmen vorgesehen. Mehrere Streckenabschnitte der grunderneuerten nördlichen Richtungsfahrbahn Berliner Ring–Marienborn werden in einer Gesamtlänge von 57,6 km in diesem Zeitraum zum Befahren (bei Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 80 km/h und für einige Abschnitte auf 60 km/h) freigegeben.
Gleichzeitig wurden Vorkehrungen getroffen, bei möglicherweise auftretenden extremen Verkehrsbedingungen, Havarien oder Unfällen den Verkehr über die vorbereiteten Umleitungsstrecken zu leiten.
Anlage zur Information 209/77
Umfang der zu erwartenden Einreisen von Personen (Pkw) aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin in die Hauptstadt der DDR, Berlin – Osterzeitraum 1977 –
Personenkategorie | Donnerstag 7.4.1977 | Freitag 8.4.1977 | Sonnabend 9.4.1977 | Sonntag 10.4.1977 | Montag 11.4.1977 |
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Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin | 3 500 | 16 000 | 11 000 | 16 000 | 6 000 |
davon für 1 Tag | 2 000 | 10 500 | 9 500 | 15 500 | 5 500 |
Bürger der BRD | 14 000 | 20 000 | 11 000 | 9 000 | 6 000 |
davon mit Visa zum Tagesaufenthalt | 2 500 | 6 500 | 8 500 | 8 500 | 5 500 |
Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten | 2 250 | 2 750 | 3 250 | 4 250 | 2 000 |
davon mit Visa zum Tagesaufenthalt | 1 250 | 2 250 | 2 750 | 3 750 | 1 750 |
Gesamt: | 19 750 | 38 750 | 25 250 | 29 250 | 14 000 |
[Die Anlage (Datentabelle) ist identisch mit der Anlage zur Information 208/77.]