Verhinderte Ausschleusung einer DDR-Bürgerin durch einen Bürger Costa Ricas
27. Mai 1981
Information Nr. 271/81 über die verhinderte Ausschleusung einer Bürgerin der DDR durch einen Bürger der Republik Costa Rica am 26. Mai 1981
Am 26. Mai 1981, gegen 22.45 Uhr, versuchte der Bürger der Republik Costa Rica (Inhaber des Diplomatenpasses der Republik Costa Rica [Pass-Nr.], gültig bis Dezember 1982), [Name, Vorname] (36), geb. am [Tag, Monat] 1944, wohnhaft: San José, San Francisco Dos Rios, Facharzt für Urologie in San José, Mitglied der Republikanischen Partei Costa Ricas, unter Missbrauch seines Status als bevorrechtete Person, im Kofferraum des von ihm gesteuerten Pkw, Typ Ford Eskort, amtliches Kennzeichen GG [Zulassung], versteckt, eine Bürgerin der DDR über die Grenzübergangsstelle Friedrich-/Zimmerstraße gegen Inaussichtstellung von 10 000 DM nach Berlin (West) auszuschleusen.
[Name] hat von 1965 bis 1972 an der Martin-Luther-Universität in Halle Humanmedizin studiert, kehrte danach kurzzeitig nach Costa Rica zurück und war – nach eigenen Angaben – bis 1977 zur Facharztausbildung in Berlin (West). Von 1978 bis 1979 war er als Botschaftsrat an der Botschaft der Republik Costa Rica in der BRD akkreditiert. Danach kehrte er in sein Heimatland zurück, wo er bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Facharzt tätig und darüber hinaus als Angestellter beim Außenministerium Costa Ricas, verantwortlich für Auslandskredite in Europa, beschäftigt gewesen sein will.
Es wird vorgeschlagen, die zuständigen Organe der Republik Costa Rica durch das MfAA in geeigneter Form zu informieren.
Die Untersuchungen werden fortgesetzt.