Flugblatt-Ballonaktion von Westberlin
26. Februar 1982
Information Nr. 104/82 über weitere Flugblattaktionen mittels Ballons von Berlin (West) aus
Am 25.2.1982, gegen 16.50 Uhr und 17.25 Uhr erfolgten nach Feststellungen der zuständigen Organe der DDR von Berlin (West) aus erneut Einflüge von zwei Ballons mit Papierlasten in den Luftraum der DDR, die im Stadtbezirk Mitte niedergingen. Die Ballons waren im Westberliner Bezirk Wedding in unmittelbarer Grenznähe aufgelassen worden.
Wie die Überprüfungen ergaben, handelt es sich bei den Initiatoren der Flugblattaktion um die gleichen Kräfte, wie in der Information des MfS Nr. 84/82 vom 16. Februar 1982 bereits angeführt. Der Inhalt der Flugblätter ist gleichfalls mit den in der vorgenannten Information des MfS enthaltenen Angaben identisch.
Wie weiter festgestellt wurde, waren am 23.2.1982 von Berlin (West) aus in unmittelbarer Grenznähe ebenfalls zwei Ballons mit Papierlasten aufgelassen worden (gleichlautende Flugblätter), die im Grenzabschnitt Steinstücken, Bezirk Potsdam in den Luftraum der DDR einflogen und in Potsdam-Babelsberg niedergingen.
Am gleichen Tage wurden im genannten Grenzabschnitt derartige Flugblätter auch über die Grenzsicherungsanlagen auf das Territorium der DDR geworfen.
Auch in diesem Falle handelt es sich nach vorliegenden Feststellungen um die bereits genannten Initiatoren.
Unter Bezugnahme auf den vom Beauftragten der Regierung der DDR am 22.2.1982 gegenüber dem Senat von Berlin (West) erhobenen Protest gegen das mit Duldung der Westberliner Behörden erfolgte Auflassen von Ballons mit Papierlasten in Richtung der Hauptstadt der DDR und der damit verbundenen Gefährdung der Flugsicherheit sowie von Leben und Gesundheit von Bürgern der DDR wird vorgeschlagen, in geeigneter Form erneut schärfsten Protest einzulegen und vom Senat unverzüglich Maßnahmen zur Unterbindung derartiger Handlungen sowie die Bestrafung der Schuldigen zu fordern.