Frühjahrssynode der Evangelischen Landeskirche Sachsens
1. April 1982
Information Nr. 156/82 über den Verlauf der Frühjahrssynode der Evangelischen Landeskirche Sachsens (Dresden)
Internen Hinweisen zufolge befasste sich die vom 20. bis 24. März 1982 im Gemeindehaus der Christuskirche Dresden-Strehlen stattgefundene Tagung der Synode der Evangelischen Landeskirche Sachsens schwerpunktmäßig mit der Vorbereitung und Verabschiedung innerkirchlicher Gesetze und Verordnungen. Diese Tagesordnungspunkte nahmen den weitaus größten Raum in der Zeitplanung ein.
Eine Reihe Synodale und Gäste der Synode wirkte während der Synode offensichtlich darauf hin, Fragen des Friedensengagements der Kirchen in die Diskussion einzubringen und eine Stellungnahme der Synode dazu herauszufordern. Sie nutzen insbesondere die traditionelle Fragestunde am 20. März 1982 und einen »Erfahrungsaustausch« am 23. März 1982, um dieses Problem in den Mittelpunkt zu stellen und sich gegen die staatlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Symbol »Schwerter zu Pflugscharen« zu wenden.1
Bischof Hempel2 und Präsident Domsch3 sahen sich dadurch veranlasst, nochmals um ein dringendes Gespräch mit Staatssekretär Gysi4 zu ersuchen, welches am 22. März 1982 kurzfristig stattfand. Genosse Gysi legte in diesem Gespräch den staatlichen Standpunkt nochmals eindeutig dar.5
Hempel und Domsch berichteten hierüber auf einer erweiterten Präsidiumstagung der Synode. Im Ergebnis der anschließend geführten Diskussion wurde der sozial-ethische Ausschuss der Synode (Zusammensetzung siehe Anlage 1) beauftragt, ausgehend von der Landeskirche vorliegenden Eingaben und während der Synode geführten Diskussionen, eine Stellungnahme der Synode zu erarbeiten.
Diese Stellungnahme wurde in Form
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einer Kanzelabkündigung6 (Anlage 2) und
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eines Briefes an die Gemeinden mit einer beiliegenden Dokumentation über bisher in der DDR erschienene Veröffentlichungen zum Symbol »Schwerter zu Pflugscharen«7 (Anlage 3)
der Synode zur Beschlussfassung vorgelegt.
Beide Dokumente enthalten die inzwischen in westlichen Medien und Presseorganen hochgespielten Passagen, wonach die Haltung staatlicher Stellen von der Kirche »mit tiefer Betroffenheit« zur Kenntnis genommen und die darin enthaltenen »Unterstellungen« entschieden zurückgewiesen werden. Das »Verbot«, die Aufnäher »Schwerter zu Pflugscharen« zu tragen, zerstöre auf nachhaltige Weise das Vertrauen der jungen Menschen. Dies sei »ein schwerwiegender Fehler«.
In der Begründung zu diesen Dokumenten, die durch die Synode einstimmig verabschiedet wurden, führte der Vorsitzende des sozial-ethischen Ausschusses, Pfarrer Wegert8 (Erdmannsdorf/Kreis Flöha/Bezirk Karl-Marx-Stadt), u. a. aus, die Synode sei den jungen Leuten vom Herbst her noch ein Wort schuldig, und die Eingaben zeigten, dass diese auf eine Antwort warten. Aufgrund der jetzigen Sachlage sei dies umso dringender.
Das CDU-Mitglied, Pfarrer Satlow9 (Fischbach/Kreis Dresden), erklärte in der kurzen Diskussion, dass er sich stark für die christliche Existenz im Sozialismus eingesetzt habe. Er »mache sich jedoch diese Schreiben zu eigen«, obwohl er gegen einzelne Formulierungen Vorbehalte habe.
Auf Beschluss der Synode sei die Kanzelabkündigung im Bereich der Evangelischen Landeskirche Sachsens (Dresden) am 28. März 1982 im Gottesdienst aller Kirchen jeweils vor der Predigt zu verlesen. Der Brief an die Gemeinden ist für die innerkirchliche Gemeindearbeit, besonders für die Arbeit der »Jungen Gemeinde«, bestimmt.
Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.
Anlage 1 zur Information Nr. 156/82
Zusammensetzung dos sozial-ethischen Ausschusses der Evangelischen Landeskirche Sachsens
Dem o. g. Ausschuss gehören folgende Synodale an:
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Pfarrer Wegert (Erdmannsdorf) – Vorsitzender
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Diplom-Mediziner Graf (Stollberg) – stellv. Vorsitzender
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Hebamme Landgraf (Lichtenstein)
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Uhrmacherin Wagner (Zwickau)
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Ingenieur Grommisch (Brandis)
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Pfarrer Heinke (Pretzschendorf)
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Verkehrsmeister Heinrich (Conradsdorf)
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Ingenieur Heinrich (Saupersdorf)
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Lehrerin Hille (Bloaschotz)
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Oberkirchenrat Maerchel (Radebeul)
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Lehrer Müller (Markersbach)
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Superintendent Scheibner (Dresden)
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Pfarrer Voigt (Freital)
Anlage 2 zur Information Nr. 156/82
Kanzelabkündigung
Landessynode, Landesbischof und Landeskirchenamt geben den Gemeinden folgendes Wort zur Kenntnis, das sie am Mittwoch, dem 24. März 1982 gemeinsam auf der letzten Tagung der Landessynode beschlossen haben:
Der Einsatz für den Frieden ist in letzter Zeit immer dringlicher geworden. Viele Christen unseres Landes haben ihre Mitverantwortung für die Erhaltung des Friedens erkannt und durch verschiedene Initiativen zum Ausdruck gebracht.
Dazu gehört auch, dass Junge Christen den Aufnäher der letzten Friedensdekade tragen. Er zitiert das Bibelwort aus Micha 4, 3 (Schwerter zu Pflugscharen) und zeigt das von der Sowjetunion der UNO geschenkte Denkmal, das dieses Bibelwort darstellt. Von staatlicher Seite ist uns in den letzten Tagen erklärt worden, das Tragen dieser Aufnäher in der Schule und in der Öffentlichkeit werde nicht länger geduldet. Es sei zur Bekundung von staatsfeindlicher Gesinnung missbraucht worden. Harte Konsequenzen werden denen angedroht, die nicht bereit sind, den Aufnäher zu entfernen.
Wir nehmen diese Haltung staatlicher Stellen mit tiefer Betroffenheit zur Kenntnis. Wir weisen die darin enthaltenen Unterstellungen entschieden zurück. Zwar gibt es Jugendliche, für die das Tragen dieses Zeichens Ausdruck einer insgesamt kritischen Haltung ist. Das ändert aber nichts daran, dass junge Manschen sich auf diese Weise öffentlich zu ihrer Verantwortung für den Frieden und zu diesem Zeichen der Hoffnung bekennen. Diese Aufnäher zeigen eine deutlich auf Abrüstung zielende Aussage. Das Verbot, den Aufnäher zu tragen, zerstört auf nachhaltige Weise das Vertrauen dieser jungen Menschen. Es erschwert das Gespräch mit ihnen, zumal dies Nein nicht das erste zu Friedensinitiativen aus ihren Reihen ist.
Es ist nicht unsere Aufgabe als Kirche, den jungen Menschen in dieser Lage eine Anweisung zu geben. Wir müssen aber auf die angedrohten Konsequenzen hinweisen und deutlich sagen: Wir haben keine Möglichkeiten mehr, die Träger des Aufnähers davor zu schützen.
Es geht nicht allein um das Tragen der Aufnäher. Es geht um die Verantwortung für den Frieden, die sowohl dem Staat als auch jedem Einzelnen von uns aufgetragen ist. Wir halten es für einen schwerwiegenden Fehler, dem dafür wachgewordenen Bewusstsein mit Verboten zu begegnen. Das Anliegen unserer christlichen Friedensverantwortung wird weitergehen. Dabei muss die prägende Kraft des Evangeliums deutlich bleiben.
Was meinen wir damit?
Uns bedrängt die Erkenntnis, die wir mit vielen teilen, dass ein Krieg mit dem Einsatz heutiger Waffensysteme keine Sieger mehr kennt. Auch das Gleichgewicht der Abschreckung wird immer unsicherer. Es muss zur Erhaltung des Friedens der Weg der Abrüstung gewagt werden. Dabei ist Frieden nach unserer Überzeugung nicht von Versöhnung und Gerechtigkeit zu trennen. Wir vergessen nicht, dass aller Frieden solange unvollkommen bleibt, wie er nicht den Frieden mit Gott einschließt. Wir übersehen auch nicht die Verantwortung unseres Staates für den Schutz seiner Bevölkerung.
Es sind Schritte notwendig und möglich,
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durch Verzicht auf eigene Rüstungsmaßnahmen den Frieden sichern zu helfen. Wir begrüßen solche Schritte, auch wenn sie klein sind.
Es sind Schritte notwendig und möglich,
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durch Vertrauen, den Frieden sichern zu helfen. Vertrauen wird vor allem durch Offenheit gewonnen, auch und gerade im Blick auf eigene Schwächen.
Es sind Schritte notwendig und möglich,
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durch Versöhnung den Frieden sichern zu helfen. Versöhnung wird vor allem durch das Hören aufeinander gewonnen, durch die Bereitschaft zu Verständigung und Ausgleich.
Was können wir tun?
Wir lernen von Jesus, dass zeichenhaftes Handeln des Einzelnen wirksam ist, gerade auch dann, wenn dieses Handeln in das Leiden führt.
Wir dürfen in jedem Fall mit unserem Herrn rechnen. Er steht zu uns, wenn wir ihm vertrauen.
Wir können für den Frieden beten. Wir können das gemeinsam und regelmäßig tun.
Wir suchen das Gespräch und brauchen dafür Veranstaltungen im Rahmen des Friedensauftrages der Kirche.
Wir bringen unsere Überzeugung offen zum Ausdruck, wo sich dazu Gelegenheit bietet. Wir werden das nicht selbstsicher und überheblich tun.
Wir werden darauf achten, dass unser eigenes Verhalten durch Offenheit, Sachlichkeit und Versöhnungsbereitschaft ein Friedenszeugnis ist.
Wir werden uns sowohl gegen eine Verkürzung und Zensur der biblischen Botschaft als auch gegen ihre Vermengung mit politischen Zielsetzungen wehren.
Wir werden fürbittend für die eintreten, die in der Frage des Wehrdienstes Entscheidungen zu treffen haben. Dabei wissen wir uns in Übereinstimmung mit der Erklärung der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR vom 14. März 1982. Wir erklären wie sie:
»Junge Männer in unseren Gemeinden ringen vor Gott um Antwort auf die Frage, ob sie ihren Wehrdienst bei den bewaffneten Einheiten der NVA aufnehmen, ob sie sich für den Dienst bei den Baueinheiten10 entscheiden oder ob sie den Wehrdienst ganz verweigern sollen.
Wir halten daran fest, dass Christen auch in unserer Zeit trotz des erhöhten Risikos den Dienst in der Armee wagen können. Wir betonen, dass die jungen Christen in den Baueinheiten, ja auch die Wehrdienstverweigerer im Gefängnis, ein Zeichen für die Abrüstung und nicht gegen den Staat geben wollen. Wir stehen zu den jungen Christen, die mit Worten oder Taten anzeigen, dass auch die Friedensbemühungen unseres Staates den christlichen Abrüstungsimpuls nicht erübrigen.
Wir werden nach Möglichkeiten für den Dienst im sozialen Bereich suchen. Die Bitte junger Menschen, solchen Dienst als Wehrersatzdienst tun zu können, ist bekanntlich abgelehnt worden. Dienst im sozialen Bereich ist jedoch dringend nötig.11 Wir bemühen uns, in Zusammenarbeit mit der Inneren Mission und staatlichen Stellen hierfür konkrete Angebote zu machen. Wir denken an Einsätze in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens, in der Gemeindediakonie oder an die Zuwendung zu einzelnen Behinderten und Gefährdeten.
Das Friedensforum12 am 13. Februar 1982 in der Dresdener Kreuzkirche hat gezeigt, wie viele Menschen auch unter uns Christen von der Sorge um Frieden bewegt sind und wie nötig das Gespräch mit der jungen Generation über die Bewahrung des Friedens ist.
In einem Gebet an diesem Abend hieß es:
›Christus, lass Dich herein ziehen in unsere Angst, in unsere zögernden Schritte, Du, Christus, unser Friede, sei Frieden für uns.‹«
Anlage 3 zur Information Nr. 156/82
Brief an die Gemeinden (Anlage zum Antrag 229)
»Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde!
Die Diskussion um die Aufnäher ›Schwerter zu Pflugscharen‹ hat sich in den letzten Wochen enorm zugespitzt. Wir haben uns dazu bereits in einer Kanzelabkündigung am Sonntag, dem 28.3.1982 geäußert. Diese Abkündigung solltet Ihr Euch für die Behandlung dieser Thematik beschaffen.
An 22.3.1982 wurde Landesbischof Dr. Hempel und Präsident Domsch in einem Gespräch mit Staatssekretär Gysi mitgeteilt: Wegen Missbrauch dürfen diese Aufnäher in Schulen und der Öffentlichkeit nicht mehr getragen werden. Es wurde behauptet, sie seien jetzt zum Zeichen einer unabhängigen Friedensbewegung geworden, dies könne nicht geduldet werden. Sie beeinträchtigten die staatliche und gesellschaftliche Tätigkeit zum Schutze des Friedens, daran werde deutlich, dass in Wirklichkeit der Frieden gar nicht gewollt werde.
In einem anderen Gespräch wurde sogar gesagt, das Tragen der Aufnäher bekunde eine Missachtung der Gesetze und fordere zu ihrer Missachtung auf.
Im Bereich unserer Landeskirche wurden in letzter Zeit Jugendliche, die nicht bereit sind, ihre Aufnäher zu entfernen, mit folgenden Konsequenzen bedroht:
Entlassung aus Hochschulen und Erweiterten Oberschulen, Versetzung von einer Polytechnischen Oberschule in eine andere, Nichtzulassung zum Abitur, Verweigerung der Lehrstelle, Schulverbot und Hinderung am Betreten des Betriebes.
Nach dem Gespräch von 22.3.1982 müssen wir befürchten, dass die Folgen solcher Drohungen durch uns nicht mehr abgewandt werden können. Angehörige der Deutschen Volkspolizei veranlassten bereits in der Öffentlichkeit das Abtrennen des Aufnähers.
Durch solche Maßnahmen wird nach unserer Meinung die Entwicklung der Jugendlichen zu eigenständigen Persönlichkeiten beeinträchtigt. Wir sehen in diesen Maßnahmen und Drohungen eine Einschränkung der Glaubens- und Gewissensfreiheit.
Wir bedauern sehr, dass es uns nicht gelungen ist, gegenüber den staatlichen Stellen den Vorwurf der Missdeutung des Aufnähers zu entkräften.
Die Idee des Aufnähers ist in der DDR entstanden. Er wurde in der DDR hergestellt und stammt aus dem vom Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR verantworteten Material der Friedensdekade 1981. Selbst wenn Nichtchristen diesen Aufnäher tragen, gehen wir davon aus, dass sie damit ihren Friedenswillen ausdrücken wollen.
Wir begrüßen die Stellungnahme der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR zu der biblischen Aussage des Aufnähers ›Schwerter zu Pflugscharen‹. In Kurzform besagt sie:
Wir hoffen auf Gottes Frieden und wollen alles tun, was zur Abrüstung in aller Welt, aber auch in unserem Land beiträgt. Wir raten Euch, diese Stellungnahme gemeinsam durchzuarbeiten.
Sie liegt in den Gemeinden vor.
Wir müssen Euch aber auch sagen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, Euch vor Konsequenzen, die das Tragen des Aufnähers jetzt mit sich bringen kann, zu schützen. Deshalb bitten wir Euch, mögliche Folgen ernsthaft zu bedenken. Ihr müsst überlegen, welche Bedeutung dieser Aufnäher für Euer Friedenszeugnis hat. Unterhaltet Euch zum Beispiel darüber, welcher Stellenwert Eurem Handeln, Eurem Verhalten, Eurem Gebet zukommt und welcher dem äußeren Zeichen. Danach entscheidet, wie Ihr Euch in der Frage des Aufnähers vorhalten wollt.
In den Anlagen informieren wir Euch über die Herkunft des Denkmals und seine bisher in staatlichen Veröffentlichungen gegebenen Interpretationen.
Wir haben den Verantwortlichen des Staates mitgeteilt, dass wir ihr Vorgehen gegen die Aufnäher nicht für richtig halten. Auch die christliche Jugend in der Ökumene wird über den staatlichen Druck, der gegenüber Jugendlichen ausgeübt wird, die den Aufnäher tragen, betroffen sein.
Wir bitten Euch, mit uns Wege zu suchen, wie wir das Anliegen von Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit neu deutlich machen können. Wir halten es zum Beispiel für gut, wenn Jugendliche sich freiwillig im sozialen Bereich engagieren, da Friedensdienst auch etwas mit sozialem Einsatz zu tun hat.
Wir glauben, dass Entscheidungen des Einzelnen im Sinne Jesus auch Wirkung auf die Politik in der Welt ausüben.
Bei aller verständlichen Entrüstung dürfen wir nicht vergessen, dass die persönliche Friedfertigkeit eine entscheidende Voraussetzung für den Frieden in der Welt ist.
Jesus sagt in der Bergpredigt: Seelig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Wir schreiben Euch diesen Brief in Übereinstimmung mit unserem Landesbischof Dr. Hempel und mit den Schwestern und Brüdern des Landeskirchenamtes. In ihrer aller Namen grüßen wir Euch herzlich und brüderlich als
Eure Evangelisch-Lutherische Landessynode.«
Anlage zum Brief an die Gemeinden
Die biblische Grundlage für die Aufnäher »Schwerter zu Pflugscharen« steht bei:
Jesaja 2, 4:
»Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker.
Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen, denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben.
Und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.«
Micha 4.3:
»Er wird unter den großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen.
Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.«
Das Denkmal »Schwerter zu Pflugscharen« stammt von dem sowjetischen Bildhauer Jewgeni Wutschetitsch, der auch das Treptower Ehrenmal gestaltet hat. Es steht in der Nähe des UNO-Hauptquartiers in New York, versinnbildlicht die feste Entschlossenheit des Sowjetvolkes, einen uralten Traum der Menschheit, die Abrüstung, zu realisieren. Die gleiche Friedenssehnsucht spricht aus der Aufschrift: »Schmieden wir die Schwerter zu Pflugscharen um«. (Horizont 5/81, Seite 5)
Das Denkmal steht ebenfalls im Gelände der Tretjakow-Galerie in Moskau und ist bis heute dort zu sehen.
Dieses Denkmal »Schwerter zu Pflugscharen« wurde in der letzten Zeit in folgenden Veröffentlichungen und Presseartikeln abgedruckt und interpretiert:
- 1.
Horizont 5/81, Seite 5, übernahm aus »Neue Zeit«, Moskau, einen Artikel von Wladimir Kusnezow: Welt ohne Waffen – ein realistisches Ziel.13
- 2.
NBI 9/81 veröffentlichte auf den Seiten 4 und 5 unter »Die Macht des Wortes ›MIR‹« einen Beitrag zum XXVI. Parteitag der KPdSU das Monument sowjetischen Friedensstrebens in New York »Schmieden wir die Schwerter zu Pflugscharen um«.14
Es heißt dazu im Text: »Es ist ein schönes Symbol für die Kraft und die Macht sowjetischen Friedensstrebens, dass davon heute selbst in New York in dieser Metropole des Imperialismus in eherner Form Zeugnis abgelegt wird. In einem Park in der Nähe des UNO-Geländes am East River steht ein Monument des sowjetischen Bildhauers Jewgeni Wutschetitsch, das die programmatische Inschrift trägt: ›Schmieden wir die Schwerter zu Pflugscharen um.‹«
- 3.
Union 8./9.8.1981 bildet das Denkmal zu einer Meditation »Seelig die Frieden machen« mit der Unterschrift ab »Von der UdSSR gestiftete Status vor dem UNO-Gebäude«.
- 4.
Das Buch »Der Sozialismus – Deine Welt«, Verlag Neues Leben Berlin 1975, zitiert auf Seite 36 den Propheten Jesaja und zeigt zu dem Artikel »Politik der friedlichen Koexistenz – revolutionäre Klassenpolitik« auf Seite 259 das Denkmal mit der Unterschrift »Wir schmieden Schwerter zu Pflugscharen«, Geschenk der UdSSR an die UNO, Plastik des sowjetischen Bildhauers Jewgeni Wutschetitsch, 1959.
- 5.
In der kirchlichen Presse wurde das Zeichen sowohl im »Sonntag« als auch in der Potsdamer Kirche wie der »Mecklenburgischen Kirchenzeitung« abgebildet.
- 6.
Die letzte bekannte Veröffentlichung, die sich auf dieses Thema bezieht, steht im Heft 1/82 der »Deutschen Zeitschrift für Philosophie«, Seite 117.15
d. 308.03, 82.1600 | Nur für den innerkirchlichen Dienstgebrauch!