Operativ bedeutsame Aussagen auf dem 10. FDGB-Kongress
[ohne Datum]
Zusammenfassung politisch-operativ bedeutsamer Aussagen auf dem 10. FDGB-Kongress [K 1/116]
Der Bericht des Bundesvorstandes des FDGB an den 10. FDGB-Kongress1 sowie zahlreiche Diskussionsbeiträge gehen von der Erkenntnis aus, dass die Sicherung des Friedens, der durch die imperialistische Hochrüstungs- und Konfrontationsstrategie in höchstem Maße bedroht ist, die Frage aller Fragen ist.2 Zugleich wurde deutlich, dass diese imperialistische Strategie einhergeht mit verstärkten ideologischen Angriffen gegen das sozialistische Lager insgesamt, aber auch gegen die verschiedensten gesellschaftlichen Bereiche unserer sozialistischen Ordnung.
Vor allem geht es dem Gegner darum, durch stetige ideologische Einflussnahme auf unsere Menschen, Leistungswillen und Einsatzbereitschaft unserer Werktätigen zu beeinträchtigen, Engagement und Leistungsmotivation in Zweifel und Pessimismus umschlagen zu lassen.
Dabei ist der Feind in zunehmendem Maße bestrebt, Einbrüche in die Reihen der Arbeiterklasse zu erzielen, weil er sich davon offensichtlich am meisten verspricht.
Nicht zufällig richten sich seine ideologischen Angriffe, die in den verschiedensten Formen – offen und brutal, hinterhältig und versteckt – vorgetragen werden, immer wieder gegen die Rolle des FDGB als der größten Massenorganisation der Arbeiterklasse.
Diese Angriffe bewegen sich im Wesentlichen in folgenden Richtungen:
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Die Gewerkschaften in den sozialistischen Staaten seien faktisch Anhängsel der Partei, deshalb müsse der Einfluss der Partei auf die Gewerkschaft reduziert und der »Interessengegensatz« zwischen den Zielen der Partei und denen einer »echten Arbeitergewerkschaft« deutlich gemacht werden.
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Sie seien sogenannte Staatsgewerkschaften damit dem staatlichen Machtapparat untergeordnet und könnten keine »echte Politik und Interessenvertretung« für die Arbeiter betreiben bzw. sein.
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Gewerkschaften in den sozialistischen Staaten müssten sich zu »wirklich freien, unabhängigen Gewerkschaften« umformieren, nur dadurch könnten die gewerkschaftlichen Rechte der Arbeiter durchgesetzt werden; das Beispiel hierfür geben offensichtlich die konterrevolutionären Umtriebe der »Solidarność« in Polen3 ab.
(Zu dieser Problematik wurde vor allem im Diskussionsbeitrag von Genossen Albert Wappler,4 Vorsitzender des Bezirksvorstandes des FDGB Karl-Marx-Stadt, Stellung genommen.5)
Große Aufmerksamkeit widmete der Kongress der Problematik der sozialistischen Erziehung der Arbeiterjugend.
Dabei wurde besonders betont, dass durch die kluge Politik der SED erreicht worden ist, die Generationen miteinander zu verbinden, einen lebendigen Erfahrungsaustausch zwischen ihnen zu gestalten.
Ganz überzeugend zeigt sich das in der Gemeinsamkeit von Gewerkschaft und Jugendverband im Rahmen der Erziehung jedes Jugendlichen zu einem Kämpfer für Frieden und Sozialismus.
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Folgende Schwerpunkte stehen dabei im Mittelpunkt:
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Die schöpferische Arbeit für den Frieden, die Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft der Jugend und Unterbindung aller Aktionen des Gegners, den Sozialismus waffenlos zu machen und der Jugend das Recht und die Pflicht zur Verteidigung der Heimat streitig zu machen.
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Die Arbeitsmoral der Arbeiterjugend ist mehr denn je an den hohen Erfordernissen zu messen, die mit unserer Wirtschaftsstrategie gegeben sind; die Bildung und Förderung von Jugendbrigaden, die sich an die Spitze der Planerfüllung stellen und immer stärker konkrete Aufgaben im Rahmen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts übernehmen, ist dabei eine Kernfrage; erhebliche, ungerechtfertigte Differenzierungen zwischen den einzelnen Kombinaten und Betrieben sind zu beseitigen.
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Die Ausbildung und Erziehung eines klassenbewussten und qualifizierten Facharbeiternachwuchses unter dem Gesichtspunkt, dass damit praktisch der Nachwuchs der herrschenden Klasse der DDR heranwächst; daraus erwachsen zugleich große Aufgaben für die Berufsausbildung und Lehrproduktion, für alle an diesem Prozess Beteiligten.
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Die Forderung eines sinnvollen geistig-kulturellen Lebens, die untrennbar verbunden ist mit dem Kampf gegen imperialistische Unkultur und Dekadenz, gegen ideologische Angriffe des Gegners speziell auf diesem der Jugend besonders zugänglichem Gebiet.
(Vorgenannte Problematik kam besonders im Beitrag des Genossen Egon Krenz,6 Kandidat des Politbüros der SED und 1. Sekretär des Zentralrates der FDJ, zum Ausdruck.7)
Einen bedeutsamen Platz nahm die Problematik des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, der Verbindung der Vorzüge des Sozialismus mit den Errungenschaften der wissenschaftlich-technischen Revolution ein.
Die Wettbewerbsbeschlüsse aus den verschiedensten Bereichen orientieren klar darauf, die Intensivierung der Produktion auf dem Wege des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und der sozialistischen Rationalisierung weiter voranzubringen, die Arbeitsproduktivität beträchtlich zu steigern, mit geringerem Aufwand mehr zu produzieren und bei alledem auch die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern.
Der dem Wesen des Sozialismus entsprechende Grundsatz, mit der Einführung der neuesten Errungenschaften von Wissenschaft und Technik zugleich die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, kam in verschiedenen Diskussionsbeiträgen immer wieder zum Ausdruck. Seine konsequente Durchsetzung ist eine wesentliche Voraussetzung, um Konfliktsituationen in den einzelnen Betrieben zu vermeiden. Dieser Grundsatz darf aber nicht der effektivsten Ausnutzung der neuesten Technik (z. B. Dreischichtsystem) entgegenstehen. Seine bewusste Anwendung im Interesse der großen ökonomischen Aufgaben der 1980er-Jahre bedarf beharrlicher ideologischer Aufklärung und Auseinandersetzungen in den entsprechenden Betrieben/Abteilungen.
(Diese Problematik wird ausführlich im Diskussionsbeitrag von Gerd Fritzsche,8 Dreher im VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig, dargelegt.9)
In diesem Zusammenhang wurde immer wieder betont, dass die Meisterung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts keine isolierte Aufgabenstellung für Wissenschaftler und Techniker ist, auch wenn von ihnen aufgrund entsprechender Voraussetzungen die entscheidenden Initiativen und Erkenntnisleistungen ausgehen müssen.
Die Meisterung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts erfordert letztlich echte sozialistische Gemeinschaftsarbeit von Arbeitern, Neuerern, Forschern, Konstrukteuren und Technologen. Zu den bisher praktizierten Formen sozialistischer Gemeinschaftsarbeit gehören:
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Die Herausbildung und Festigung von Themen-, Entwicklungs- und Überleitungskollektiven,
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die planmäßige kollektive Neuerertätigkeit,
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die Intensivierungsverträge,
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der themen- und erzeugnisgebundene Komplexwettbewerb und
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das Zusammenwirken in Hochschul- bzw. Akademie-Industrie-Komplexen.
(Konkrete Hinweise zur praktischen Durchsetzung enthält z. B. der Beitrag von Carmen Kügler,10 Entwicklungsingenieur im VEB Funkwerk Erfurt.11)
Ausdrücklich wurde auf dem Kongress unterstrichen, dass die Neuererbewegung eine herausragende Kraft unseres ökonomischen und gesellschaftlichen Fortschritts ist.
Eine wesentliche Aufgabe der Gewerkschaften ist und bleibt deshalb, das Knobeln und Suchen der Neuerer zu fördern und der nach wie vor auftretenden Meinung entgegenzuwirken, wonach die Kompliziertheit von Vorhaben modernster Technik die Teilnahme der Arbeiter und Neuerer an der Lösung dieser Aufgaben erschwere.
(Dazu nahmen insbesondere Maritta Uhlig,12 VEB Zweizylinderspinnerei Werdau und Albert Wappler, Vorsitzender des Bezirksvorstandes des FDGB Karl-Marx-Stadt, Stellung.13)
In den Beratungen des Kongresses zur Problematik Meisterung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts erfuhren Rolle und Stellung der Pflichtenhefte in der Arbeit der Forscher und Entwickler große Aufmerksamkeit.
Nachdrücklich wurde unterstrichen, dass diese in Forschung und Entwicklung ein gutes Mittel der Orientierung darstellen, wenn sie konkrete Ziele vorgeben, die dem Weltstand entsprechen. Von allen Gewerkschaftsleitungen wurde deshalb gefordert, auf diesem Gebiet keine Halbheiten zu dulden, sondern kompromisslos und ständig auf die Überwindung von noch vorhandenem Mittelmaß zu drängen.
Eine wesentliche Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Problem, Forscher und Entwickler zu einem persönlichen Planangebot14 zu veranlassen, wobei von wesentlicher Bedeutung ist, inwieweit es Betriebs- und Gewerkschaftsleitungen gelingt, durch entsprechendes Vorgehen – einschließlich der Schaffung notwendiger organisatorischer Voraussetzungen – hohe persönliche Planangebote von Technologen, Konstrukteuren. usw. zu erhalten.
So kann z. B. erfolgreich die Aufgabe gelöst werden, Vorhaben aus dem Plan Wissenschaft und Technik vorzuziehen und sie früher als vorgesehen serienwirksam zu gestalten oder die ursprünglich geforderten Leistungsparameter zu überbieten.
Wenn davon ausgegangen wird, dass Wissenschaft und Technik im volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozess zum ausschlaggebenden Faktor der Leistungsentwicklung geworden sind, ist es zwingend notwendig, dass
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Wissenschaftler, Forscher, Entwickler, Ingenieure, Konstrukteure und Technologen unter guten Bedingungen, mit dem richtigen Verständnis für die Bedeutung ihrer Arbeit für die Weiterentwicklung unserer sozialistischen Gesellschaft ihre Aufgaben lösen, alle subjektiven Hemmnisse und Hindernisse, die dieser Lösung entgegenwirken, beseitigt werden,
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die richtige ideologische Klarheit herrscht, alle Kräfte, alles Schöpfertum mit entsprechenden Ideen und einer gerechtfertigten Risikobereitschaft eingesetzt werden,
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ein zunehmend kritisches Verhalten zur eigenen Leistung und die Bereitschaft zur Erreichung ökonomischer Spitzenleistungen entwickelt werden.
Das hat letztlich immense Bedeutung zur Stärkung der Exportkraft der DDR, zur Lösung der ständig wachsenden außenwirtschaftlichen Aufgaben.
Wesentliche Aufgaben entstehen dem Bereich Wissenschaft und Technik im Rahmen der lebensnotwendigen Verbesserung der Material- und Energieökonomie.
Dabei spielen Planmäßigkeit und Zielstrebigkeit eine zunehmende Rolle.
Im Zusammenhang mit der Erarbeitung von Veredlungskonzeptionen kommt es deshalb gleichzeitig auch mit darauf an,
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die Qualität, Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Erzeugnisse zu erhöhen und
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die Kosten für Ausschuss, Nacharbeit und Garantieleistungen wesentlich zu senken.
Zur Lohnpolitik wurde im Verlaufe des Kongresses überzeugend dargelegt, dass das materielle und kulturelle Lebensniveau der Werktätigen nach wie vor über das Arbeitseinkommen in Abhängigkeit von der Leistung erhöht wird und Lohn und Prämie zugleich die wichtigsten Einkommensbestandteile bilden.
Die leistungsorientierte Lohnpolitik wird auf höherem Niveau fortgesetzt, wobei auch in der Lohnpolitik von den hohen Maßstäben der Leistungsentwicklung der 1980er-Jahre ausgegangen wird.
Der stimulierende Einfluss des Lohnes auf die qualitativen Faktoren des Wirtschaftswachstums ist zu erhöhen.
Das bedeutet:
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Die erzieherische Funktion des Leistungsprinzips weiter auszuprägen und die materielle Interessiertheit noch enger mit den moralisch-ideellen Anreizen zu verbinden.
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Alle Voraussetzungen zu schaffen, die hohe Leistungen und eine leistungsgerechte Entlohnung fördern, wobei davon auszugehen ist, dass Fragen der Arbeit und des Lohnes die Interessen der Werktätigen unmittelbar und wesentlich betreffen und deshalb in jedem Falle mit den Werktätigen gemeinsam zu beraten sind, insbesondere auch deshalb, weil sich in diesem Zusammenhang Probleme entwickeln können, die die Gewährleistung der inneren Stabilität und Sicherheit negativ beeinflussen.
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Die Schwerpunkte unserer ökonomischen Strategie bilden zugleich die zuverlässige Orientierung für die weitere Vervollkommnung der Lohngestaltung, deshalb ist es zwingend notwendig, höhere Ergebnisse in Forschung, Entwicklung und Produktion noch wirksamer zu stimulieren.
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Übergang zu neuen, weiterentwickelten Lohn- und Gehaltssystemen in Betrieben, die künftig Grundlöhne für Arbeiter und leistungsorientierte Gehälter für Hoch- und Fachschulkader in Verbindung mit der sozialistischen Rationalisierung und der WAO einführen, sowie in den Betrieben, in denen schon Produktivlöhne wirksam sind.
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Es gilt überall, Menge und Qualität in den Lohnformen so als Einheit zu bewerten, dass kein höherer Lohn für die Mengenleistung erreicht wird, wenn [die] Qualität der Arbeitsausführung oder des Erzeugnisses vernachlässigt wurden.
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(Wesentliche Aussagen dazu enthält in erster Linie der Bericht des Bundesvorstandes an den 10. FDGB-Kongress.)
Die Verbesserung der Grundfondsökonomie15 sowie Entwicklung und bessere Nutzung des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens waren ein weiterer Problemkreis, dem im Verlaufe des 10. FDGB-Kongresses große Aufmerksamkeit geschenkt worden ist. An der Spitze dieses Problemkreises stand die Erfordernis der besseren Schichtauslastung bzw. die Erhöhung des Schichtkoeffizienten und der Übergang weiterer Betriebe zum 3-Schicht-System.
Im Bericht des Bundesvorstandes des FDGB wird festgestellt, dass in unserer Volkswirtschaft große Reserven auf dem Gebiet einer besseren Schichtauslastung bestehen. Zugleich wird gefordert, die Bedingungen der Schichtarbeiter so zu gestalten, dass sie den hohen Leistungen entsprechen, die täglich von diesen Kolleginnen und Kollegen vollbracht werden.
Sehr deutlich kam dabei zum Ausdruck, dass in diesem Zusammenhang nicht nur organisatorische, sondern oftmals vor allem ideologische Probleme zu lösen sind. Es liegt auf der Hand, welche Verluste z. B. durch Maschinenausfall und andere Störungen bei einem höchstmöglichen Nutzungsgrad von Anlagen, Maschinen, Werkzeugen usw. entstehen. Dem Problem der planmäßigen Reparaturen ist deshalb in Zukunft größere Bedeutung beizumessen.
Zur Senkung der nach wie vor zu hohen Anzahl von Fehlschichten ist es zwingend notwendig,
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eine ständige politisch-ideologische Erziehungsarbeit zu leisten,
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Gleichgültigkeit, Schluderei und Nachlässigkeit unnachsichtiger zu bekämpfen,
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prinzipielle Auseinandersetzungen im Kollektiv bzw. mit einzelnen Werktätigen zu führen und
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die Prinzipien zur Zahlung von Jahresendprämien vielseitiger und zweckbezogener anzuwenden.
Immer wieder wurde aber auch betont, dass Kampf um höhere Schichtauslastung und bessere Ausnutzung der Arbeitszeit überhaupt im engsten Zusammenhang mit konsequenten Anstrengungen der Gewerkschaftsleitungen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen gesehen werden müssen. Die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik16 ist praktisch bis in die kleinste Produktionseinheit durchzusetzen.
Den Interessen der Werktätigen wird großer Schaden zugefügt, wenn sozialpolitische Maßnahmen am »grünen Tisch« einfach gestrichen werden. Dazu ist prinzipielles Auftreten der Gewerkschaftsleitungen überall dort notwendig, wo gegen die Interessen der Werktätigen entschieden wird. Das schafft begünstigende Bedingungen für Arbeitskonflikte, die absolut unnötig sind und deren Klärung oftmals ein hohes Maß an Kraftaufwand notwendig macht, der viel besser anderweitig eingesetzt werden könnte.
Die Frage der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung fand auf dem Kongress unter dem Gesichtspunkt Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Vermeidung von Unfällen und Havarien entsprechende Berücksichtigung.
Eine wesentliche Aufgabe gerade der Gewerkschaften besteht mit darin, sich dafür einzusetzen, dass überall Tag für Tag den Sicherheitsbestimmungen die notwendige Aufmerksamkeit zugewandt wird und Ordnung herrscht – vom einzelnen Arbeitsplatz bis zum Gesamtbetrieb und in allen Abläufen des Produktionsgeschehens. Ordnung und Sicherheit sind unabdingbar für die Menschen, für die Vermeidung von Unfällen und Havarien, für einen störungsfreien Produktionsablauf.
In diesem Zusammenhang wird gefordert, die rechtlichen Möglichkeiten im Arbeitsgesetzbuch zur Erhöhung von Ordnung, Sicherheit und Disziplin konsequent und stärker als bisher auszuschöpfen. Zugleich wird auf die Notwendigkeit verwiesen, die revolutionäre Wachsamkeit als wesentliches Kennzeichen staatsbürgerlicher Tugend weiter zu verstärken. Damit wird deutlich gemacht, dass Verletzungen von Sicherheit und Ordnung sowie des Geheimnisschutzes begünstigende Bedingungen für den imperialistischen Klassenfeind sind, der bekanntlich große Anstrengungen unternimmt, mit allen Mitteln und unter allen Umständen die Realisierung der Beschlüsse des X. Parteitages der SED zu verhindern.17
Zur Arbeit mit Vorschlägen, Kritiken wurde im Verlaufe des Kongresses festgestellt, dass die erfolgreiche gewerkschaftliche Tätigkeit sich anschaulich im gewachsenen Vertrauen der Mitglieder zum FDGB widerspiegelt. Das drückt sich u. a. darin aus, dass sich Gewerkschaftler zunehmend mit Vorschlägen zur Leistungssteigerung, Rationalisierung und zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen an den FDGB wenden.
Zwingend notwendig ist es deshalb zu prüfen, wie mit den vielfältigen Vorschlägen, Hinweisen und Kritiken der Werktätigen verfahren wird und nicht zuzulassen, dass darin enthaltene Elemente der schöpferischen Mitgestaltung und Mitwirkung am volkswirtschaftlichen Leistungswachstum verloren gehen und das in die Gewerkschaften gesetzte Vertrauen herabgemindert wird.
Systematische und zweckmäßige Arbeit mit Vorschlägen und Kritiken hat zur Folge,
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die gewerkschaftliche Zusammenarbeit mit den staatlichen Leitern weiter zu verstärken,
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neue Leistungsreserven ohne zusätzlichen Aufwand zu erschließen, vor allem durch solche Vorschläge, deren Inhalt für die Neuererbewegung genutzt werden kann,
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Mängel, Erscheinungen von Bürokratismus, Gleichgültigkeit und Herzlosigkeit schnell zu überwinden und daraus resultierende Missstimmungen, abwartende Reaktionen, Passivitätserscheinungen bis hin zu negativen Handlungen schon von vornherein zu unterbinden.
Stärker als bisher ist der Grundsatz zu beachten, dass die sorgfältige Beachtung der Hinweise und Vorschläge der Werktätigen, das feinfühlige Reagieren auf ihre Anliegen Ausdruck unserer sozialistischen Demokratie sind.
(Ausführliche Aussagen dazu wurden im Bericht der Zentralen Revisionskommission des FDGB an den 10. FDGB-Kongress getroffen.18)