Probleme bei der Sicherung der Energieversorgung im Winter 1982/83
15. November 1982
Information Nr. 588/82 über einige Probleme im Zusammenhang mit der Sicherung der Energieversorgung im Winterhalbjahr 1982/83
Nach dem MfS vorliegenden internen Hinweisen wurden durch die zuständigen staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe auf der Grundlage der Winterdirektive 1982/83 des Sekretariats des ZK der SED und des Präsidiums des Ministerrates1 sowie in Auswertung vergangener Winterperioden zielgerichtete Maßnahmen zur Sicherung einer planmäßigen Brennstoff- und Energieversorgung unter allen Lagebedingungen eingeleitet.
Im Ergebnis der Realisierung der Maßnahmen ist festzustellen, dass wesentliche Zielstellungen erreicht und insgesamt Fortschritte erzielt wurden. Andererseits bestehen z. T. noch erhebliche Mängel bei der Durchsetzung der Staatsdisziplin auf dem Gebiet der rationellen Energieanwendung (z. B. Rückstände bei der Normierung des Energieverbrauchs, Energieverschwendung durch Qualitätsmängel im Wohnungsbau, Überschreitung staatlicher Normen für den spezifischen Energieverbrauch).
Experten der Energie- und Kohlewirtschaft weisen deshalb unter Beachtung der geleisteten intensiven und verantwortungsbewussten Arbeit im Industriezweig und der von wesentlichsten Kooperationspartnern erbrachten Leistungen zur Gewährleistung einer bedarfsgerechten Versorgung der Wirtschaft und Bevölkerung im Winterhalbjahr 1982/83 auf nach wie vor bestehende Unsicherheitsfaktoren hin, insbesondere bei der Erzeugung und Verteilung von Elektroenergie, Stadt- und Erdgas, die bei länger anhaltenden Kälteperioden bzw. extremen Witterungsbedingungen und aus der Anlageninstabilität begründeter außerplanmäßiger Ausfälle Versorgungseinschränkungen bzw. zeitweilige Versorgungsunterbrechungen nicht ausschließen.
So wurden z. B. Sicherheit, Ordnung und Disziplin beim Betreiben der Produktionsanlagen im Bereich des Ministeriums für Kohle und Energie insgesamt nicht verbessert.
(So erhöhten sich im 1. Halbjahr 1982 gegenüber dem 1. Halbjahr 1981 die Anzahl schwerer Havarien und Störungen von 16 auf 47, der Sachschaden von 10,7 auf 110,6 Mio. Mark, der Produktionsausfall von 22,3 auf 57,5 Mio. Mark.)
Es wird eingeschätzt, dass insgesamt noch keine hohe Versorgungszuverlässigkeit mit Energieträgern gewährleistet ist und weiterhin Gefahren sowie begünstigende Bedingungen für Störungen, Havarien bzw. Ausfälle an Produktions- und Versorgungsanlagen bestehen.
In der Braunkohlenindustrie wurden Ende Oktober 1982 die Produktionsziele in den Positionen Abraumbewegung, Rohbraunkohlebewegung, Siebkohle, Brikettproduktion und Brennstaub überboten (geringfügige Rückstände bestanden in der Herstellung von BHT-Koks).
Wie von Experten eingeschätzt wird, war die Kontinuität der Produktion zu Beginn des IV. Quartals 1982 noch nicht in allen Kombinaten bzw. Braunkohlenwerken gewährleistet (z. B. Rückstände in Rohbraunkohleförderung in BKK Senftenberg und Bitterfeld).
Die Brikettproduktion weist weiterhin Unsicherheiten durch hohen Verschleißgrad der Produktionsanlagen und dadurch bedingte Störanfälligkeiten auf (insbesondere wegen bestehender Rückstände in der planmäßigen Sanierung der in Brikettfabriken installierten Dampferzeuger, die jedoch nach Zielstellung des Ministeriums für Kohle und Energie 1982 noch aufgeholt werden sollen).
Die festgelegten normativen Bestände an sofort greifbar freigelegter Rohbraunkohle wurden zwar insgesamt überboten, Rückstände bestehen jedoch in den Tagebauen Espenhain, Nochten, Bärwalde, Jänschwalde und Schlabendorf-Süd.
Bei einer Reihe von Tagebauen bestehen aus materiell-technischen Gründen und durch Engpässe in der Montagekapazität teilweise Rückstände in der Reparaturdurchführung, vor allem bei solchen Großgeräten wie Abraumförderbrücken, Abraumgeräten und Kohlegeräten.
Durch veränderte Liefertermine der Industrie ergeben sich Verzögerungen bei der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten in der Braunkohlenindustrie (bei fünf von zwölf).
Die bestehenden Rückstände können die Leistungsbereitschaft gefährden, insbesondere durch die Nichtfertigstellung der Grabenbunkerbänder in den Tagebauen Schleenhain und Welzow-Süd sowie der Stellwerke in den Tagebauen Groitzscher Dreieck und Schleenhain.
Einen Schwerpunkt zur Gewährleistung der kontinuierlichen Produktion in der Braunkohlenindustrie stellt die Gleisstabilisierung dar. Durch die Reduzierung der Stahlblechkontingente für die Herstellung von Stahlhohlschwellen (Einsatz für hochbelastete Förderbrückengleise) sowie durch unzureichende Bereitstellung von Holzschwellen sind ernsthafte Rückstände in der Gleisstabilisierung in den Förderräumen Cottbus und Leipzig eingetreten. Diese Lage kann durch Witterungsunbilden noch erheblich verschärft werden.
Zur Sicherung der Rohkohleförderung fehlen darüber hinaus Ausrüstungen sowie wichtige Ersatz- und Verschleißteile für Geräte und Anlagen in den Tagebauen.
Entsprechenden Expertenmeinungen zufolge können der Produktions- und Versorgungsprozess in den BKK und im Kombinat Kohleversorgung durch die zusätzlichen Aufgaben der Rohbraunkohleförderung und die wesentlich höheren Anforderungen zur Durchsetzung volkswirtschaftlicher Substitutionsmaßnahmen mit den zur Verfügung stehenden Kontingenten an Dieselkraftstoff nicht gewährleistet werden.
Nach weiter vorliegenden Hinweisen bietet der erreichte Stand bei der Bevorratung mit festen Brennstoffen günstige Voraussetzungen für eine stabile Versorgung aller gesellschaftlichen Bereiche. Die Bestände bei den Verbrauchern lagen bereits seit Ende September 1982 über den Zielstellungen der Winterdirektive.
Die Zielstellung lt. Direktive zur Belieferung der Haushalte bis Ende Oktober 1982 (rd. 5,1 Mio. Haushalte) mit Braunkohlenbrikett wurde erreicht. Von einer Reihe von Haushalten liegen noch keine Bestellungen vor bzw. in einigen Territorien (u. a. Hauptstadt Berlin, der Bezirke Dresden, Leipzig, Frankfurt/O. und Potsdam) bestehen Rückstände in der Belieferung.
Die für die Versorgung der Bevölkerung bisher erfolgten Kokszuführungen sichern aufgrund geringer Bestände beim Kohlehandel keine volle Bedarfsdeckung.
Nach vorliegenden Einschätzungen werden insgesamt die Zielstellungen bei den lieferseitigen Beständen an festen Brennstoffen beim Kohleplatzhandel mit Ausnahme des Bezirkes Dresden (keine ausreichenden Lager- und Umschlagkapazitäten für feste Brennstoffe geschaffen) erreicht.
Die Substitution von Braunkohlenbriketts durch Rohbraunkohle erfolgt in der örtlich versorgten Wirtschaft und in Bereichen der Landwirtschaft schleppend.
Trotz der bisher erreichten hohen Bestände an festen Brennstoffen bei den Verbrauchern können bei extremen Witterungsbedingungen in der Direktbelieferung zeitweilige Unterbrechungen mit versorgungswirksamen Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden.
Zu Problemen auf dem Gebiet der Elektroenergieversorgung
Für eine stabile Elektroenergieversorgung im Winter 1982/83 bestehen trotz erzielter Fortschritte noch erhebliche Unsicherheiten und Gefahren:
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In den Monaten November/Dezember 1982 werden Zielstellungen in der verfügbaren Kraftwerksleistung mit 170 bzw. 112 MW nicht erreicht.
(Durch den Stillstand des Blockes 1 im Kernkraftwerk Nord – voraussichtlich bis Ende November 1982 – erhöht sich das Defizit in der verfügbaren Kraftwerksleistung im November auf insgesamt 610 MW.)
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Bei der weiteren notwendigen Reduzierung des Elektroenergiebedarfs sind erhebliche Rückstände eingetreten.
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In einigen Großkraftwerken ist der Produktionsprozess nach wie vor instabil (Schwachstellen an Dampferzeugern, vorhandene Schäden an Anlagen und damit verbundene Leistungsausfälle, Reparaturrückstände u. a.). So lagen im 1. Halbjahr 1982 im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Störungen um 26 % und der Produktionsausfall um 48 % höher. Die Situation hat sich zu Beginn des IV. Quartals 1982 nicht grundsätzlich verändert. An einzelnen Tagen traten Leistungsabfälle bis zu 1 000 MW auf.
Im VEB Kraftwerke Lübbenau-Vetschau bestehen Schwachstellen an den Dampferzeugern (Verschleißerscheinungen), die trotz durchgeführter Generalreparaturen aus Gründen fehlender materiell-technischer und arbeitskräftemäßiger Voraussetzungen nicht restlos im Winter 1982/83 beseitigt werden können. Durch anlagentechnische Mängel und unzureichende Kohlequalität sind tägliche Minderleistungen bis zu 300 MW in diesen Kraftwerken nicht auszuschließen.
Erhebliche Schäden in den Randzonen der Schweißnähte an Frisch- bzw. Heißdampfleitungen gewährleisten im Kraftwerk Boxberg, Blöcke 1 bis 6, nicht mehr die Anlagenstabilität, sodass umfangreiche Reparaturen noch 1982 notwendig sind. Weiterhin bestehen Rückstände in der Reparaturdurchführung an den Bekohlungsanlagen und anderen für die Produktion notwendigen Nebenanlagen.
Die Inbetriebnahme des zweiten 500-MW-Blockes im Kraftwerk Jänschwalde verläuft wegen auftretender Mängel an den Lagern und an der Hilfserregermaschine des Generators unplanmäßig. Der hierdurch erfolgte außerplanmäßige Stillstand dieses Kraftwerksblockes beträgt fast 1/3 des Probebetriebszeitraumes. Für die Elektroenergiebilanz im Winter 1982/83 stellt der 500-MW-Block damit einen Unsicherheitsfaktor dar.
Die an den fünf in Dauerbetrieb befindlichen 500-MW-Blöcken der Kraftwerke Hagenwerder III, Boxberg III und Jänschwalde festgestellten Dauerschäden an den Enthitzern der Hochdruckvorwärmer führten, verbunden mit Leistungsausfällen (30 bis 80 MW je Block) und wärmewirtschaftlichen Verlusten, zur Außerbetriebnahme der Hochdruckvorwärmer. Zur unverzüglichen Beseitigung der entstandenen Schäden fasste das Präsidium des Ministerrates am 6. Mai 1982 einen Beschluss zur Wiederherstellung der vollen Funktionstüchtigkeit der Enthitzer.2 Abweichend von diesem Beschluss kann wegen der notwendigen Reparaturtechnologie bzw. dem Ersatz reparaturunwürdiger Enthitzer durch Neuanfertigung der projektgerechte Zustand aller 500-MW-Blöcke nicht bis 30.11.1982, sondern erst bis Januar 1984 wiederhergestellt werden. Die vorgesehene Zwischenlösung zum Betrieb der Hochdruckvorwärmer ohne Enthitzer wurde realisiert, wobei allerdings die 500-MW-Blöcke nur bei einem erhöhten Brennstoffverbrauch im Voll- oder Überlastbereich voll verfügbar sind.
Das Reparaturprogramm im Kernkraftwerk (KKW) Nord3 ist in hohem Maße durch Unplanmäßigkeit gekennzeichnet. Von fünf geplanten Großinstandhaltungen wurden bisher nur zwei durchgeführt und davon nur eine planmäßig abgeschlossen. Durch erhebliche Mängel in der Fahrweise und grober Verstöße gegen das Betriebsregime traten im KKW Nord Schäden an Dampferzeugern ein, die neben den erheblichen Rückständen im Reparaturprogramm Risikofaktoren für einen stabilen Winterbetrieb darstellen.
Die Anlagenstabilität der Industriekraftwerke, z. B. in der chemischen Industrie, konnte gegenüber der vergangenen Winterperiode durch die Zulassung von Reparaturrückständen und mangelhafter technologischer Anpassung an veränderte Brennstoffqualitäten nicht verbessert werden.
Durch ungenügenden Ausbauzustand des 380- und 220-kV-Elektroenergienetzes im Süd-/Südwestraum der DDR können keine oder nur für die Bevölkerung geringe Leistungszugänge in den Südbezirken gestattet werden, um Teilnetzausfälle infolge von Überbelastungen zu vermeiden.
Im 380- und 220-kV-Elektroenergieverbundnetz besteht eine akute Havariegefährdung, die auf mangelhafte Qualität von Betriebsmitteln der elektrotechnischen Industrie der DDR zurückzuführen ist.
Die Leistungsabführung aus dem Kraftwerk Thierbach ist wegen schadhafter 220-kV-Ölkabel akut gefährdet (Ersatz nur teilweise möglich).
Im 110-kV-Hochspannungsverteilungsnetz der Hauptstadt der DDR, Berlin, besteht unmittelbare Havariegefährdung, da der notwendige Ersatz von Bleimantelkabel (1960 bzw. 1965 mit einer Systemlänge von insgesamt 41 km verlegt; es zeigen sich Veränderungen in der Struktur des Bleimantels, die in den letzten Jahren zu Rissen, verbunden mit erheblichen Ölverlusten führten) aus Gründen der fehlenden materiellen und finanziellen Fonds, der fehlenden technologischen Ausrüstungen in der Kabelindustrie zur Bereitstellung von Aluminiummantelkabel und infolge des Erfordernisses des Abbaus entscheidender Schwachstellen im Mittel- und Niederspannungsnetz gegenwärtig und auch in den nächsten Jahren nicht möglich ist.
Zum anderen stellte das KWO als verantwortlicher Betrieb für die Bereitstellung von Kabelisolieröl seine diesbezüglichen Lieferungen ohne Vorankündigung ein, da das PCK Schwedt keine Zuführung mehr vornimmt.
Die den VEB Energiekombinat Berlin noch zur Verfügung stehenden Reservemengen an Kabelisolieröl und die vom MKE angewiesene Zuführung aus anderen Energiekombinaten der DDR gestatten nur einen kurzfristigen Weiterbetrieb der Bleimantelkabel durch entsprechende Nachspeisung. Bei fehlender Nachspeisung sinkt der für die Isolationswirkung notwendige Öldruck. Die Isolationsminderung führt zur Zerstörung der Leitungen. Eine spätere Zuführung von Kabelisolieröl bleibt dann wirkungslos. Beim Absinken der Ölstände unter das technisch vertretbare Minimum müsste aus Sicherheitsgründen das 110-kV-Teilnetz außer Betrieb genommen werden, sodass Einspeisungen in das 110-kV-Teilnetz Friedrichshain, in das 30-kV-Netz des Heizkraftwerkes Berlin-Mitte und in das UW Otto-Nuschke-Straße4 nicht mehr möglich sind.
(Versorgungsausfälle mit Elektroenergie in den Stadtbezirken Mitte, Prenzlauer Berg, Pankow, Weißensee und Teilen von Friedrichshain wären die Folge.)
Die gegenwärtig im KWO noch vorhandenen Bestände an Kabelisolieröl sollen dem VEB EKB zur Überbrückung übergeben werden. Sie können jedoch ebenso wie die von der chemischen Industrie zu einem bisher noch nicht bekannten Zeitpunkt in Aussicht gestellten Lieferungen von ca. 15 000 l (Rohöl wird im PCK Schwedt aufbereitet, in Lützkendorf veredelt und im KWO entgast) eine mögliche Abschaltung des 110-kV-Teilnetzes nur hinauszögern.
Es wird deshalb von Experten eingeschätzt, dass bei nicht kontinuierlicher Zuführung von Kabelisolieröl in den nächsten Monaten die Versorgungszuverlässigkeit der Hauptstadt der DDR mit Elektroenergie ernsthaft eingeschränkt wird, da eine grundsätzliche Lösung selbst bei Bestätigung der volkswirtschaftlichen Dringlichkeit auf der Grundlage der Energieverordnung nicht vor 1983/84 möglich wird.
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Die Mittel- und Niederspannungsnetze weisen insgesamt noch zu viele Schwachstellen auf.
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Für schnelle Beseitigung einfacher Störungen reichen Reservegrundmittel derzeit nicht aus (z. B. 50-MW-Generatorständer, Blocktransformatoren, Spannungswandler, Motorgenerator im KKW Nord).
Zum 30. September 1982 wurde die volle Heizbereitschaft in allen Wärmeversorgungsgebieten für ca. 1,1 Mio. Wohnungseinheiten erreicht, obwohl einzelne Schwachstellen noch zu beseitigen sind.
Stadt- und Erdgasversorgung
Die 1982 realisierten bzw. im Winter 1982/83 noch zu realisierenden Maßnahmen zur Heizölablösung5 stellen an die Stadt- und Erdgasversorgung wesentlich höhere Anforderungen als im vorangegangenen Winter.
Vorliegenden Einschätzungen zufolge stehen die für die Substitution des Heizöls erforderlichen Gasmengen bei strengster Einhaltung der Kontingente entsprechend den Bilanzen zur Verfügung.
Für das geplante Stadtgasaufkommen bestehen keine ausreichenden Sicherheiten, da Rückstände bei der Rekonstruktion einer Generator-Vierer-Gruppe und bei der Reparatur von Sauerstoff-Trennern im Stammbetrieb des Gaskombinates durch nicht ausreichende Kooperationsleistungen (Rohrleitungen, Isolierungen, Armaturen, BMSR-Technik) zugelassen wurden.
Die Produktionsstabilität im Stammbetrieb des Gaskombinates Schwarze Pumpe setzt darüber hinaus voraus, dass die begünstigenden Bedingungen für die häufig auftretenden Störungen an der Rectisolanlage,6 an den Teerabscheidern und Verdichteranlagen beseitigt werden.
Die Aktivgasbestände in den Untergrundgasspeichern (UGS) für Stadtgas lagen Ende September 1982 über den Zielstellungen der Winterdirektive.
Trotz der hohen Aktivgasbestände an Importerdgas ist die Bilanz nach vorliegenden Hinweisen äußerst angespannt und erfordert einen noch höheren Einsatz von eigenem Erdgas zur Freisetzung von Importerdgas im Winter 1982/83.
Die Substitutionsmaßnahmen, insbesondere die weitere Beschleunigung der Heizölablösung, setzen u. a. voraus, dass im Winter 1982/83 eine Steigerung der eigenen Erdgasförderung um etwa 4,5 bis 6,5 Mio. m3/Tag in der Altmark erfolgt.
Zur Gewährleistung einer stabilen täglichen Förderleistung entsprechend den erhöhten Bedarfsanforderungen für eigenes Erdgas bestehen Unsicherheiten, da trotz großer Anstrengungen bei der 1982 vorgesehenen Erweiterung der produktiven Sonden sowie bei der Ausrüstung der obertägigen Förderfeldanlagen erhebliche Rückstände (BMSR-Technik, Armaturen) durch die Kombinate Automatisierungsanlagenbau und Elektroenergieanlagenbau sowie durch den VEB Industriearmaturenwerk Leipzig7 eingetreten sind.