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Von Westberlin aus geplante Provokationen gegen die DDR

8. Dezember 1982
Information Nr. 631/82 über von Berlin (West) aus geplante Provokationen gegen die DDR

Dem MfS liegen Beweise vor, wonach – offensichtlich im Zusammenhang mit dem am 10.12.1982 bevorstehenden Tag der Menschenrechte1 – von Berlin (West) aus erneut provokatorische Machenschaften gegen die DDR durchgeführt werden sollen.

In Berlin (West) mit wohlwollender Duldung und Unterstützung des Senats existierende Kräfte der »Arbeitsgemeinschaft 13. August e. V.«,2 der »Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte«3 und weitere Elemente, unter ihnen der dem Senat von Berlin (West) bereits hinlänglich bekannte Ostwald, Bernd4 (28), wohnhaft: Berlin (West) 45, [Straße, Nr.], beabsichtigen, erneut Provokationen gegen die DDR zu inszenieren.

(Der Senat wurde u. a. bereits am 22. Februar 1982 und am 16. Juni 1982 ausführlich darüber informiert, dass sich Ostwald schon in der zurückliegenden Zeit im Zusammenwirken mit dem Springer-Konzern in Berlin (West) mehrfach und intensiv als politischer Provokateur, u. a. durch Störung des Nachfolgetreffens der KSZE-Staaten in Madrid5 sowie bei der Durchführung von politischen Provokationen unmittelbar an der Staatsgrenze zur DDR und an Grenzübergangsstellen zur Hauptstadt der DDR, Berlin, betätigte.)

Im Rahmen dieser in Vorbereitung befindlichen Provokationen, die eindeutig gegen den Prozess der Normalisierung der Beziehungen zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und dem Senat von Berlin (West) gerichtet sind, ist von diesen Kräften u. a. geplant:

  • Die Durchführung umfangreicher Plakataktionen (vor allem sogenannter Standdemonstrationen), in denen in provokatorischer Form und unter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR die Haftentlassung rechtskräftig verurteilter Bürger der DDR und deren Übersiedlung nach Berlin (West) gefordert werden soll.

  • Das Auflassen von Ballons und die Durchführung anderer Flugblattaktionen in unmittelbarer Nähe der Staatsgrenze der DDR zum Zwecke der Aufwiegelung von Bürgern der DDR zu gegen die Rechtsordnung der DDR gerichteten Handlungen.

Nach weiter vorliegenden Informationen beabsichtigen die genannten Kräfte auch die Durchführung von Demonstrationen vor Einrichtungen der UdSSR in Berlin (West), wobei u. a. gegen den angeblichen Einsatz von »Zwangsarbeitern« beim Bau von Erdgasleitungen in der Sowjetunion protestiert werden soll.

Da seitens des Senats von Berlin (West) bisher offensichtlich keine wirksamen Schritte zur Unterbindung derartiger, gegen die DDR gerichteter Provokationen unternommen wurden, wird vorgeschlagen, den Senat von Berlin (West) in geeigneter Form auf die Vorbereitung dieser neuerlichen Provokationen, die im untrennbaren Zusammenhang mit der Verletzung des Luftraumes der DDR, der Gefährdung der Flugsicherheit sowie von Leben und Gesundheit von DDR-Bürgern stehen, hinzuweisen und die Unterbindung derartiger, gegen die Normalisierung der Beziehungen zwischen der DDR und Berlin (West) gerichteter Machenschaften zu fordern.

  1. Zum nächsten Dokument Stellungnahme der BBK zur Broschüre »Ereignisse in Polen«

    [ohne Datum]
    Information Nr. 656/82 über die Stellungnahme der »Berliner Bischofskonferenz« zur Verbreitung einer sogenannten Handreichung der katholischen Kirche über »Ereignisse, Entwicklungen in der VR Polen …« im Amtsbereich der katholischen Kirche Magdeburg

  2. Zum vorherigen Dokument Statistik Einnahmen Mindestumtausch (29.11.1982–5.12.1982)

    8. Dezember 1982
    Information Nr. 630/82 über die Entwicklung der Einnahmen aus der Durchführung des verbindlichen Mindestumtausches für die Zeit vom 29. November 1982 bis 5. Dezember 1982