Arbeitstägliche Leistungen, 24.12.1983–2.1.1984
22. Dezember 1983
Hinweis über den Stand der Sicherung der geplanten arbeitstäglichen Leistungen im Zeitraum vom 24. Dezember 1983 bis zum 2. Januar 1984 [K 1/134]
Nach dem MfS vorliegenden Hinweisen sind durch die zuständigen zentralen staatlichen Organe, vor allem in Auswertung der gefassten Beschlüsse zur Planerfüllung, die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet worden, um die Leistungsentwicklung bis zum Jahresende 1983, besonders Monat Dezember, und einen guten Anlauf der Planerfüllung Anfang 1984 zu gewährleisten.
Die Sicherung der arbeitstäglichen Leistungen in der Zeit vom 27. bis 30. Dezember 1983 und die Gewährleistung einer ständigen Einsatzbereitschaft wird durch die Minister stabsmäßig geleitet (u. a. Einrichtung spezieller Einsatzdienste unter Leitung von Stellvertretern der Minister, verstärkte Kontrollen in Kombinaten, Betrieben und Einrichtungen).
Darüber hinaus erhielten die Generaldirektoren der Kombinate Weisungen der Minister zur »Sicherung der Leistungsentwicklung und der Leistungskennziffern bis zum Jahresende und zur Gewährleistung einer stabilen Plandurchführung vom ersten Tag des Jahres 1984 an«.1
Sie sind beauftragt,
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entsprechend den technologischen Bedingungen eine allseitige Auslastung der Produktionskapazitäten zu gewährleisten und
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Urlaub nur dann zu gewähren, wenn keine Produktionsausfälle eintreten,
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das Schließen von Kleinbetrieben und Abteilungen nicht zu gestatten,
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eine volle Erfüllung der Absatz- und Transportaufgaben zu sichern.
In solchen bedeutsamen Verantwortungsbereichen, wie
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Ministerium für Verkehrswesen,
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Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft,
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Ministerium für Handel und Versorgung,
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Ministerium für Kohle und Energie,
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Ministerium für Chemische Industrie und
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Ministerium für Erzbergbau, Metallurgie und Kali
haben die Minister detaillierte Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung der Volkswirtschaft der DDR getroffen.
(Unter anderem schloss das Ministerium für Verkehrswesen mit ausgewählten Industrieministerien Grundsatzvereinbarungen über die Sicherung des Jahresendverkehrs ab. Es wurden schriftliche Vereinbarungen über operative Programme für die Abfuhr der für den Transport vorgesehenen Güter getroffen.)
Nach den aus den Bereichen der Ministerien vorliegenden Hinweisen bestehen gegenwärtig die Voraussetzungen für einen kontinuierlichen Arbeitsablauf bis zum Jahresende.
Probleme zeichnen sich bisher nur im Bereich der Ministerien für Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau bzw. für Geologie ab.
Nach dem gegenwärtigen Stand ist in den Kombinaten des Ministeriums für Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau, dem »VEB Werkzeugkombinat Schmalkalden« und dem VEB Werkzeugmaschinenkombinat »Fritz Heckert« Karl-Marx-Stadt aufgrund des Urlaubs von 130 polnischen Werktätigen bzw. des Fehlens von Material die kontinuierliche Produktion nicht vollständig gesichert.
Für die im Bereich des Ministeriums für Geologie – VEB Kombinat Geologische Forschung und Erkundung Halle und dem VEB Geophysik Leipzig – im Feldeinsatz tätigen Messtrupps und Bohrmannschaften wird seit Jahren zwischen dem 23. Dezember und dem 2. Januar im Arbeitsregime eine Arbeitspause geplant. Diese Regelung ist Bestandteil des Betriebskollektivvertrages.
Davon wird die Arbeitszeit-Regelung für die Beschäftigten des VEB Erdöl/Erdgas (Förderung von Erdgas) nicht betroffen.
Die im Verantwortungsbereich des Ministeriums für Verkehrswesen speziell zu beachtenden Aspekte der Transportsituation resultieren aus den in der letzten Dekade des Monats Dezember ansteigenden Transportanforderungen der Volkswirtschaft zur Rohstoffversorgung und -bevorratung sowie zur Versorgung der Bevölkerung, der Realisierung der Außenhandelstransporte, insbesondere aus der vorhandenen Diskontinuität bei der Export-/Importrealisierung im grenzüberschreitenden Verkehr, aus dem Seehafenumschlag sowie aus den im November 1983 eingetretenen witterungsbedingten Be- und Entladeausfällen des Wagenparks der Deutschen Reichsbahn.
Dem anhaltend hohen Bedarf an Großcontainern für Exporttransporte steht die ungenügende Rückführung von Leercontainern durch ausländische Eisenbahnen (ca. 4 600 Großcontainer sind überfällig) entgegen.
Gegenwärtig erforderliche Verlagerungen von Binnenschiffstransporten auf die Deutsche Reichsbahn sowie notwendige Maßnahmen zur Einhaltung der Kraftstoffkontingente im öffentlichen Kraftverkehr wirken sich noch verschärfend aus.
(Maßnahmen zur Stabilisierung der Transportraumbereitstellung und Abdeckung der Transportanforderung im Jahresendverkehr sind eingeleitet.)
Im Verantwortungsbereich des Ministeriums für Kohle und Energie bestehen alle Voraussetzungen für die Sicherung hoher arbeitstäglicher Leistungen (seit Wochen Höchstleistungen bei der Produktion von Energieträgern).
Seit 8. Dezember 1983 gilt-die Einsatzstufe I (Besetzung vor Ort) auf allen Ebenen entsprechend den Festlegungen in operativ-taktischen Dokumenten.
Unabhängig von der für die Zeit vom 24. Dezember 1983 bis 2. Januar 1984 zu erbringenden Leistungen erscheint es notwendig, auf folgende Probleme hinzuweisen:
Schwerpunkt der stabsmäßigen Leitung bildet gegenwärtig die Produktion und Versorgung mit allen Gasarten (Stadt-, Import- und Erdgas).
Besonders bei Stadtgas konnte bisher – trotz hoher Produktionsleistungen im VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe und der anderen Erzeuger – der Bedarf nur durch außerplanmäßige Ausspeisungen aus den Untergrundspeichern gedeckt werden, sodass der Speicherstand (per 21. Dezember 1983) mit 77,4 Mio. m3 unter dem in der Versorgungskonzeption für Dezember 1983 vorgesehenen Speicherstand liegt.
Der Untergrundspeicher-Bestand an Importgas liegt ebenfalls unterhalb des geplanten Bestandes (per 21. Dezember 1983 beträgt er 517,0 Mio. m3).
Die Versorgung in der 3. Dezemberdekade 1983 ist jedoch trotz angespannter Situation gesichert. Die Lage kann bzw. wird sich jedoch unter Umständen im 1. Quartal 1984 zuspitzen.
(Über die Gesamtsituation bei Gas wurde die Partei- und Staatsführung vom Ministerium für Kohle und Energie informiert.)