Rechnergestützte Dispatcheranlage DR
20. Oktober 1983
Information Nr. 351/83 über das mit Unterstützung des MfS geschaffene Anwenderbeispiel des Einsatzes einer rechnergestützten Dispatcheranlage bei der Deutschen Reichsbahn
Am 7.10.1983 erfolgte im Verantwortungsbereich der Reichsbahndirektion Erfurt erstmalig in der DDR die Inbetriebnahme einer vom MfS unter Umgehung der Embargobestimmungen aus dem NSW beschafften rechnergestützten Dispatcheranlage.1 Anwendungsziel ist die Erhöhung der Qualität und Effektivität der Dispatcherarbeit bei der Überwachung und Disposition des Zugbetriebes in Eisenbahnknoten und auf stark belasteten Strecken bei gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit im Eisenbahnbetrieb.
Abweichend von der ursprünglichen Konzeption, die vorsah, eine rechnergestützte Dispatcheranlage mit Prozessrechentechnik der DDR zu errichten, konnten durch die Beschaffung der genannten Anlage materielle Mittel in Höhe von ca. 4 Mio. Mark eingespart werden.
Darüber hinaus war es auf der Grundlage der vom MfS gewährten Unterstützung möglich, das vorgesehene Anwenderbeispiel um ca. 18 Monate früher als vorgesehen in die Praxis einzuführen.
Weiter konnte ein störfreier Verlauf der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten gewährleistet werden. Die Prinzipien des Geheimnisschutzes, von Sicherheit, Ordnung und Disziplin wurden allseitig durchgesetzt.
Nach vorliegenden Berechnungen wird als ökonomisches Ergebnis im ersten Anwenderjahr eine Selbstkostensenkung in Höhe von ca. 1,4 Mio. Mark durch die Einsparung von 3,9 Gwh Elektroenergie, von 84 t Kraftstoff und 2 600 Stunden Arbeitszeit erarbeitet.
Es ist vorgesehen, nach Produktionsaufnahme des DDR-Mikrorechners K 1630 und unter Nutzung der zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse weitere rechnergestützte Dispatcheranlagen zu errichten. Als erste soll die für den Binnen- und Transitverkehr bedeutende Magistrale Erfurt – Berlin durchgängig rechnergestützt überwacht werden.