Vorkommnis Sicherungskommando Wandlitz, 31.12.1982
1. Januar 1983
Information Nr. 1/83 über ein besonderes Vorkommnis während einer Fahrt des Sicherungskommandos von Wandlitz zum Objekt Wildfang am 31. Dezember 1982
Im Ergebnis bisheriger Untersuchungen über die Behinderung der Fahrt des Sicherungskommandos durch einen Pkw-Fahrer, den von ihm ausgelösten Schusswechsel und seinen Selbstmord, liegen folgende Ergebnisse vor:
Am 31. Dezember 1982 wurde gegen 13.10 Uhr im Raum Klosterfelde, [Kreis] Bernau, wegen Behinderung des Sicherungskommandos ein Pkw (Typ Lada) gestoppt. Nachdem ein verantwortlicher Offizier den Fahrer des Pkw zum Aussteigen aufforderte, schoss dieser mit einer Pistole auf den Offizier (Brustdurchschuss, keine akute Lebensgefahr) und verübte anschließend Selbstmord durch Erschießen. Sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen blieben erfolglos.
Bei dem Täter handelt es sich um Eßling, Paul (42), geb. am [Tag, Monat] 1940 in Klosterfelde/Bernau, wohnhaft gewesen: 1295 Klosterfelde, [Straße, Nr.], selbstständiger Ofensetzermeister.
Nach bisher vorliegenden Hinweisen lebte er in gesicherten Verhältnissen, besaß ein Grundstück mit Wohnhaus, Werkstatt und Nebengelass, einen Pkw und einen Lkw. Politisch trat er nicht in Erscheinung, galt aber als politisch interessiert und gut informiert. [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben.]
Seine Tat am 31. Dezember 1982 wird ärztlicherseits als Kurzschlusshandlung (Ehescheidung, Nichtzustandekommen einer zweiten Ehe, drohender Entzug der Fahrerlaubnis aufgrund des Fahrens unter Alkohol) gewertet.
Weitere Hinweise auf die Motivation seiner Tat liegen bisher nicht vor. Hinweise darüber, wie er in den Besitz der Waffe gelangte, sind ebenfalls noch nicht bekannt.
Die Untersuchungen, insbesondere zur Motivation des Täters und über mögliche. Reaktionen der Bevölkerung (Vorkommnis war öffentlichkeitswirksam) werden weitergeführt.